Mit heutigem Tag startet die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland. Bis 30. September werden bundesweit mehr als 2.000 Aktionen rund um den Fairen Handel durchgeführt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Themenfeld Textilien. Unter dem Motto „Fair steht dir – #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ sind alle Menschen in Deutschland dazu eingeladen, Veranstaltungen zum Fairen Handel in ihrer Region zu besuchen oder selbst zu organisieren. Ein Anlass für das Team von „klimafreundlich pflegen – überall!“ sich anzuschauen, wo und wie weit faire Beschaffung in der Arbeiterwohlfahrt bereits umgesetzt wird.
Nachhaltige Beschaffung im Maßnahmenplan Klimaschutz
Nachhaltige Beschaffung ist eines der sechs relevanten Handlungsfelder des Anfang März 2022 vom AWO Bundesausschuss beschlossenen Maßnahmenplans.
Die AWO ist sich ihrer Verantwortung als Beschafferin und der damit verbundenen Herausforderung bei der Auswahl von Produkten und Lieferant*innen bewusst. Durch ein nachhaltiges und faires Einkaufsverhalten können wesentliche Veränderungen in den produzierenden Betrieben angestoßen werden. Sie steht ein für Solidarität mit den Arbeiter*innen weltweit. Es ist nicht tragbar, dass die AWO Produkte einsetzt, die die soziale und ökologische Nachhaltigkeit gefährden; also für Mensch oder Umwelt schädlich ist. Die AWO bekennt sich auch deshalb zu umfassender Verantwortung für die eigenen Lieferketten.
Konkret bedeutet das, dass ab dem 1. Januar 2023 für alle Gliederungen, Einrichtungen und Dienste folgende Beschaffungsregeln gelten:
- Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade nur noch bio-fair
- Papierprodukte nur noch aus 100% Recyclingmaterial
- Reduktion von Plastikverpackungen auf ein Mindestmaß
- Obst und Gemüse, das in Europa angebaut wird, nur noch aus europäischen Anbaugebieten
Darüber hinaus werden im AWO Bundesverband fortlaufend weitere Empfehlungen für Nachhaltigkeitsstandards und Kriterien des Fairen Handels bei der Beschaffung entwickelt.
Fairer Handel in der Praxis
Bereits jetzt ist die AWO dabei die oben beschrieben Aspekte in die Tat umzusetzen. So bezieht bspw. der AWO Bezirksverband Pfalz seit einiger Zeit nur mehr fairen Bio-Kaffee. In der Entscheidung für ein zertifiziertes Produkt war es wichtig, gemäß den AWO-Leitsätzen Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen und den Umweltschutz in den Herstellungsländern zu übernehmen. Mehr Informationen zum Praxisbeispiel finden Sie hier.
Auch AWO International macht sich für den Fairen Handel stark und vertreibt eigene fair gehandelte und ökologisch hergestellte Produkte. Mit dieser Initiative setzt der Verband ein deutliches Zeichen für Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung sowie für eine nachhaltige und umweltschonende Wirtschaft in den Ländern des globalen Südens.
„Wer fair gehandelte und ökologisch hergestellte Produkte kauft, handelt solidarisch und kann viel bewegen.“
– AWO International
Zahlreiche AWO-Gliederungen und Einrichtungen unterstützen bereits den Fairen Handel und beziehen bspw. ihren bio-fairen Kaffee von AWO International. Weitere Informationen finden Sie auch online.
Aktion im AWO Bundesverband von AWO International
AWO International wird im Rahmen der Fairen Woche einen Verkauf im Foyer des AWO Bundesverbandes der fair gehandelten AWO-Produkte anbieten. So können Sie Kaffee und Tee direkt bei uns erwerben. Dieses Jahr möchte AWO International außerdem die Chance nutzen, um auf die europaweite Kampagne Initiative Lieferkettengesetz aufmerksam zu machen. In diesem Rahmen machen wir uns stark zum Schutz von Mensch und Umwelt in den globalen Lieferketten. Wer sich für die Kampagne interessiert, kann bei AWO International alle nötigen Infomaterialien sowie Datenschutzbestimmungen erhalten und die Petition direkt vor Ort unterzeichnen.
- Wann? Dienstag, den 20.09.2022
- Wo? Hinteres Foyer des AWO Bundesverbandes, Blücherstraße 62/63
Veranstaltungshinweis im Rahmen der Fairen Woche
Alle Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtspflege, die Interesse an nachhaltiger Textil-Beschaffung haben, sind eingeladen am 28. September zur Veranstaltung Beschaffung in der Wohlfahrtspflege als Hebel für mehr Nachhaltigkeit: Der Beitrag von Textilien geht in Berlin. Organisiert wird sie vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und der GIZ (Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH) in Kooperation mit dem Deutsche Caritasverband und der Diakonie Deutschland in Kooperation. Zum einen geht es um Rolle, Status Quo und Zukunft der nachhaltigen Textilbeschaffung aber auch um erfolgreiche Praxisbeispiele sowie den gegenseitigen Austausch. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.