Eine durchschnittliche Pflegeeinrichtung hat einen CO2-Fußabdruck von sieben Tonnen CO2 pro Bewohner*innenplatz pro Jahr. Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen die Emissionen auf eine Tonne CO2 pro Platz und Jahr reduziert werden. Die Broschüre „Klima schützen und Gesundheit fördern – Schritte zu Klimaneutralität in Pflegeeinrichtungen und besonderen Wohnformen“ möchte Sie auf dem Weg zu mehr Klimaschutz in Ihren Einrichtungen begleiten. Neben Informationen zu den gesundheitlichen Folgen der Klimakrise, zu einem guten kommunikativen Umgang damit und zu einer strategischen Herangehensweise enthält die Broschüre vor allem viele praktische Tipps zu Klimaschutzmaßnahmen. Was kann in den Bereichen Energie, Verpflegung, Mobilität, Hauswirtschaft, Verwaltung und Beschaffung getan werden? Wie lassen sich Klimaschutzmaßnahmen auch gemeinsam in den Teams und mit den Bewohner*innen umsetzen? Dies zeigen verschiedene Praxisbeispiele der AWO und des Paritätischen, die Sie auch in der Broschüre finden.
Die Verantwortung der Einrichtungen
Sozial- und Pflegeberufe haben sich dem Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens sowie der Förderung sozialer Gerechtigkeit verschrieben. Doch auch in diesen Arbeitskontexten entstehen Emissionen und Abfälle, die genau diese Aspekte negativ beeinflussen. Beispielsweise werden pro Pflegeplatz jährlich im Durchschnitt knapp 150 Kilo Speiseabfälle weggeworfen. Jedes Gramm davon beinhaltet die gesamten Treibhausgasemissionen und Ressourcen der Wertschöpfungskette.
In Deutschland leben innerhalb der Wohlfahrtspflege rund 560.000 Menschen in stationären Einrichtungen der Altenhilfe und etwa 200.000 in besonderen Wohnformen. Die Einrichtungen und Träger bestimmen die Lebensumgebung dieser Menschen und somit auch maßgeblich ihren CO2-Fußabdruck. Es liegt also in ihrer Hand, die Bewohner*innen zu einem nachhaltigen Leben zu befähigen.
Klimaschutz als Querschnittsaufgabe
Klimaschutz in den Einrichtungen umzusetzen, ist keine einfache Aufgabe: Es fehlt oft an Zuständigkeiten, personellen und finanziellen Ressourcen und Refinanzierungsmöglichkeiten. Auch wenn die strukturellen Rahmenbedingungen besonders größere investive Klimaschutzmaßnahmen erschweren, können Einrichtungen an verschiedenen Punkten ansetzen. Grundsätzlich ist wichtig, zunächst alle Mitarbeitende und Bewohner*innen der Einrichtung für die Folgen der Klimakrise und die Notwendigkeit von Klimaschutz zu sensibilisieren und durch gelungene Klimakommunikation dafür zu begeistern, diese gemeinsame Aufgabe zu meistern. Eine strukturelle Verankerung von Klimaschutz im Managementsystem der Einrichtung hilft dabei, das Thema systematisch anzugehen.
Maßnahmen und Praxisbeispiele
Was kann nun konkret für mehr Klimaschutz in den Einrichtungen getan werden? Die Broschüre gibt einen Überblick über Maßnahmen im Bereich Verpflegung, Energieversorgung, Mobilität sowie Hauswirtschaft und Beschaffung: von der Reduktion tierischer Produkte oder des Speiseabfalls, LED-Lampen, Photovoltaik, Solarthermie über Fahrgemeinschaften, Fahrradleasing, Leitungswasser und Müllreduktion bis hin zu fairer Bettwäsche, Green IT und Trockenreinigungsverfahren – die Maßnahmenvielfalt ist groß und es ist für jede Einrichtung was dabei.
Für Fragen und Rückmeldungen können Sie uns gerne eine Mail schreiben an thomas.diekamp@awo.org. Ebenso wie für Bestellungen von Druckexemplaren.
Die digitale Version können Sie hier downloaden.