Am 18. 01. 2024 fand das letzte Statustreffen mit dem Fördermittelgeber der Zukunft- Umwelt-Gesellschaft (ZUG) statt. Drei Projektkoordinator*innen kamen digital mit den Betreuerinnen der (ZUG) sowie einem Vertreter des BMWK zusammen.
Das Team konnte in einem eineinhalb stündigen Rahmen über den aktuellen Projektstand und das restliche Vorhaben der Evaluationsphase informieren. Ziel des Projektes ist das Bewusstsein für Klimaschutz zu stärken und eine Emissionssenkung in der Pflege anzustreben. Hierbei ist die Rolle der Koordinatoren und die Kommunikation der Klimaschutzteams vor Ort besonders wichtig. Im Statusgespräch konnten die Teammitglieder über Highlights aus den vergangenen Monaten berichten, wie zum Beispiel die regelmäßigen Online-Seminare und Präsenzschulungen zu klimabezogenen Themen.
Darauf folgte ein Blick in die Regionen, in denen tolle Projekte sowie ein Austausch mit und zwischen Einrichtungen durch regionale Vernetzungen stattfinden. Für den Fördermittelgeber besonders erfreulich war das Hervorheben der positiven nachhaltigen Wirkung des Projektes. Denn „klimafreundlich pflegen-überall!“ bietet bereits Anregung für die Entstehung weiterer Projekte im Bereich Klimaanpassung und Verpflegung. Auch weiterführend wirken die Erfahrungen aus dem Projekt für verbandliches Klimaschutzmanagement anderer AWO Gliederung z.B. dem AWO Landesverband Sachsen-Anhalt und trägt dort zur Bewusstseinsstärkung bei. Auch ein Übertrag der Erfahrungen und Strukturen des Projektes in andere Fachbereichen wie AWO Kitas und den Krankenhaussektor ist in Planung. Ein weiteres nachhaltiges Ergebnis des Projektes ist u. A. eine Sammlung an vielseitig wirksamen Praxisbeispielen, die anderen Einrichtungen als Anregung zum Nachahmen dienen.
Zum Abschluss-Monitoring des Projektes gehört derzeit die Berechnung der Treibhausgasminderung. Hierzu werden Kennzahlen über umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen in den Einrichtungen erhoben, um möglichst genau die erzielten Einsparungen berechnen zu können. Unter Zuhilfenahme der „Arbeitshilfe zur Ermittlung der Treibhausgasminderung“ des BMUV (Tews et al., 2020) werden außerdem Schulungen und sonstige Maßnahmen wie Aufklärungskampagnen in potentiell eingesparte Emissionen pro Jahr umgerechnet. Erste Zahlen zeigen eine Einsparung insbesondere durch die Umstellung auf Ökostrom, die Anpassungen im Bereich Verpflegung – aber auch durch Bewusstseinsbildung & Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Bewohner*innen. Zum Projektende ist angedacht, den Einrichtung mit berechneter Emissionseinsparung Zertifikate auszuhändigen, um den Erfolg zu würdigen.
Die drei Projektkoordinator*innen haben im Statustreffen auch die Herausforderungen im Projekt dargelegt. Hier stellen insbesondere personelle Ressourcen – Krankenstand und Fluktuation – eine Hürde im geplanten Ablauf dar. Darüber hinaus ist die wirtschaftliche Situation bzw. finanzielle Belastung sozialer Einrichtungen eine Einschränkung in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Auch das systematische Erfassen von Kennzahlen und messbar machen der Maßnahmen stellt für viele Einrichtungen eine Herausforderung im Pflegealltag dar. Insgesamt wurde jedoch deutlich, dass „klimafreundlich pflegen- überall!“ ein guter Einstieg ist, um Klimaschutz in den Strukturen der Wohlfahrtspflege zu integrieren. Im digitalen Gespräch konnte auch positiv betont werden, welchen Aufwind die Thematik durch die klimabezogene Gesetzeslage erfährt.
Die Arbeit im Projekt erfolgt in einem sehr herausfordernden Umfeld, das trotz dessen zum Klimaschutz „mainstreaming“ in der Wohlfahrtspflege beiträgt und erfolgreich die Potentiale der Emissions-Einsparungen in der stationären Pflege darstellt. Eine Verstetigung der Strukturen kann über den Ziel- und Maßnahmenplan des AWO Bundesverbands und die Verpflichtung zur regelmäßigen Erstellung eines Fußabdrucks sichergestellt werden.