Was wurde durchgeführt?
In der Küche der Kieler Servicehäuser stehen die gelben Knollen nahezu täglich auf dem Speiseplan. Sie kommen direkt aus der Region und werden beispielsweise zu Püree, Gratin oder Knödel verarbeitet. Seit 5 Jahren liefert der regionale Kartoffelhof „Jörg Muhs“ drei Mal in der Woche frische Ware. Der Hof ist nur 25 km von der Einrichtung entfernt. Jeweils 10 kg Kartoffeln kommen vorportioniert in Transporteimern, geschält und in Wasser eingelegt bei der Großküche an. In der Wassereinlage halten sich die Knollen bis zu 3 Tage frisch. Konventionelle geschälte Kartoffeln würden die Einrichtung entweder vakuumiert oder in einer Lösung mit Schwefeldioxid erreichen. Der Zusatz wird u. a. für den Erhalt der gelben Farbe der Knolle eingesetzt, zu Lasten des Geschmacks. Die leeren Eimer werden gereinigt und für die nächste Lieferung verwendet. Die Knollen werden demnach in der Region produziert und direkt in den Kieler Servicehäusern der AWO serviert.
Warum wurde es durchgeführt?
Die Speisekartoffel ist eine ballaststoffreiche und kalorienarme Knolle. Sie ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen. Für eine ausgewogene Ernährung sollte sie auf keinem Speiseplan fehlen. Die Bewohner*innen kennen und schätzen die Kartoffelgerichte in den Menüs. Ein beliebtes Bewohner*innen-Wunsch Essen ist der Kartoffelpuffer. Die lokale Kooperation erfolgte durch die Initiative des Küchenleiters Kai-Uwe Scholz: „Die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis konventioneller Produkte aus dem Großmarkt waren nicht überzeugend. Wir suchten eine lokale Alternative.“
Welche positiven Effekte konnten erzielt werden?
Durch die Widerverwendung der Transporteimer fallen keine Verpackungsabfälle an und ein lokaler Landwirtschaftsbetrieb wird unterstützt. Eine verpackungsarme Lieferung von Produkten durch beispielsweise Pfandsysteme ist im Großhandel bisher leider eine Ausnahme. Die Anlieferung aus der Region reduziert zudem die entstehenden CO2-Emissionen beim Transport. Die Qualität des Produkts ist gewährleistet und die Abhängigkeit von globalen Handelsstrukturen reduziert sich (Stichwort: Versorgungssicherheit).
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