Was wurde durchgeführt?
Die Kieler Servicehäuser der AWO nehmen aktiv am Forschungsprojekt NURISHD (Nursing home and hospital food service – Implementation of Healthy and Sustainable Diets) des Instituts für Public Health der Berliner Charité teil. Das Forschungsprojekt untersucht den Status quo der Verpflegung in Einrichtungen des Gesundheitssystems und erprobt die Gemeinschaftsverpflegung im Sinne der „Planetary Health Diet“ in der Praxis. In diesem Rahmen wird ein Ernährungsansatz verfolgt, der die Einhaltung planetarer Grenzen und eine Optimierung der individuellen Gesundheit vereint.
Warum wurde es durchgeführt?
In vielen Einrichtungen der Altenpflege ist die Verpflegung für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Eine gesündere und ökologisch nachhaltigere Gestaltung der Kost in Pflegeheimen nach den Prinzipien der Planetary Health Diet könnte Treibhausgasemissionen und andere negative Umweltauswirkungen reduzieren und gleichzeitig Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner*innen fördern. Eine solche Umstellung steht jedoch vor großen Herausforderungen hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe, eines hohen Kostendrucks sowie potentiellen Widerständen bei Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird die Umsetzbarkeit dieser Verpflegungsform untersucht.
Welche positiven Effekte konnten erzielt werden?
Im Rahmen eines Netzwerknachmittags wurde das Projekt im September 2022 in der Landesgeschäftsstelle der AWO Schleswig-Holstein in Kiel vorgestellt. Schon hier konnten die Teilnehmenden für das Potential sensibilisiert werden, das in der Gemeinschaftsverpflegung im Sinne der Planetary Health Diet zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen liegt. In einer Trainings- und Umsetzungsphase, an der die Küchenleitung und Mitarbeiter*innen der Kieler Servicehäuser teilgenommen haben, wurden unter anderem Gerichte, die den Prinzipien dieser Ernährungsweise entsprechen, in die Speisepläne der Kieler Servicehäuser integriert. Die Bewohner*innen wurden befragt, wie ihnen die Gerichte gefallen haben: Insgesamt kamen diese Gerichte so gut an, dass auch über die Umsetzungsphase hinaus einige dauerhaft in den Speiseplan integriert wurden.
Das Servicehaus in Mettenhof hat beispielsweise den Fleischanteil beim Mittagstisch von durchschnittlich 120 Gramm auf durchschnittlich 80 Gramm reduziert. Dementsprechend konnten auch die klimaschädlichen Emissionen, die mit der Verpflegung durch Fleisch einhergehen, um ein Drittel reduziert werden. Außerdem haben die Bewohner*innen so die Gelegenheit, sich klimafreundlicher und gesünder zu ernähren.
Weiterführende Informationen und Links
Auf der Homepage des Instituts für Public Health finden Sie weitere Informationen zum Forschungsprojekt: https://iph.charite.de/forschung/klimawandel_und_gesundheit/nurishd/
Bilder
