Beide AWO Seniorenzentren in Ibbenbüren beenden Projekt „Lebensmittelabfälle vermeiden“ erfolgreich

Themenbereich: Verpflegung

Seniorenzentrum Ibbenbüren, Ibbenbüren

Seniorenzentrum Ibbenbüren 2, Ibbenbüren

Was wurde durchgeführt?

Die beiden Seniorenzentren in Ibbenbüren beteiligten sich erfolgreich an dem Projekt Lebensmittelabfälle vermeiden“, welches der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e. V. in der Zeit von 2021 – 2023 mit insgesamt sechs ausgewählten Seniorenzentren durchführte.

Die folgenden Meilensteine umfasste das Projekt:

  • IST-Stand/Vorplanung
  • Kick-Off/1. Kundenbefragung
  • 1. Abfallmessung
  • Datenauswertung/Entwicklung von Maßnahmen
  • Begleitete Implementierung/2. Kundenbefragung
  • 2. Abfallmessung
  • Analyse der Ergebnisse/Benchmarking
  • Evaluation
  • Ziel: zentraler Prozess

Die Gründe für Lebensmittelabfälle sind vielfältig, die Maßnahmen zur Lösung auch. Daher waren die beiden detailierten und ausgebigen Messungen der Speiseabfälle für jede einzelne Einrichtung von besonderer Bedeutung. Bei der Auswertung dieser Messungen stellte sich beispielsweise heraus, dass durchschnittlich 76 % der Lebensmittelabfälle aus dem Speiserücklauf bestanden. Dabei spielte die Mittagsverpflegung mit einem Anteil von durchschnittlich 53 % die größte Rolle, gefolgt vom Abendessen mit durchschnittlich 29 %.

Nach der Auswertung der Messungen wurden für jedes Haus passgenaue Maßnahmen abgeleitet, um Speiseabfälle in Zukunft zu minimieren und die Prozesse zu optimieren. Ganz besonders war die Schnittstelle zwischen den Arbeitsbereichen Pflege und Hauswirtschaft von großer Bedeutung, da die Vermeidung oder Reduzierung von Lebensmittelabfällen durch eine gute Kommunikation aller Prozessbeteiligten gelingt. Die Implementierung der individuellen Maßnahmen wurde durch die Fachberatung Hauswirtschaft des AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e. V. begleitet.

Warum wurde es durchgeführt?

Zunächst zeigt der Blick auf die Statistik deutlich, weshalb die Speiseversorgung im Mittelpunkt vieler Aktivitäten steht:

Laut BMUV (2020) ist ein Anteil von 15 % pro Kopf auf Ernährung zurückzuführen. In der stationären Altenpflege wiederum ist die Verpflegung verantwortlich für rund 45 – 55 % der Gesamtemissionen und somit eine wichtige Stellschraube.

Jährlich werden deutschlandweit rund 12 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen – viele davon wären sogar noch genießbar.

Um einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, kann jeder einzelne von uns aktiv, sofort und ohne viel Kostenaufwand etwas dagegen tun kann.

 

Welche positiven Effekte konnten erzielt werden?

Im Ergebnis konnte in allen sechs Seniorenzentren durchschnittlich eine Verringerung der Lebensmittelabfälle pro Kund*in um 22,7 % erzielt werden – was gleichzeitig die enormen Potentiale unterstreicht. Der (vermeintliche) Aufwand der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema lohnt sich, da natürlich auch die Kosten für den Einkauf, die Entsorgung sowie für unnötig erbrachte Arbeitsleistung eingespart werden. Die dadurch neu gewonnenen Handlungsspielräume können zum Beispiel in ökologische Lebensmittel reinvestiert werden, was die Qualität der Verpflegung fördert und ein Gewinn für die eigene Nachhaltigkeitsstrategie ist.

 

Weiterführende Informationen und Links

https://sz-ibbenbueren-weberstrasse.awo-ww.de/

https://sz-ibbenbueren-klosterstrasse.awo-ww.de/

 

Bilder

Lebensmittelabfälle vermeiden: Das Kreisdiagramm zeigt die Auswertung der Lebensmittelabfälle je Mahlzeit
Lebensmittelabfälle vermeiden: Das Kreisdiagramm zeigt die Auswertung der Lebensmittelabfälle je Mahlzeit
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