Klimaschutz bei der AWO Sachsen-Anhalt

Die Arbeiterwohlfahrt hat sich bereits vor über zehn Jahren auf den Weg gemacht und gilt in Klimaschutz und -anpassung als Vorreiterin in der sozialen Arbeit. Beim AWO Landesverband Sachsen-Anhalt gibt es extra ein Referat Nachhaltigkeit. Wir haben uns von Antonia Albrecht ihr Arbeitsfeld erläutern lassen.

Was ist Ihre Aufgabe bei der AWO?

Meine Haupttätigkeit derzeit ist die Regionalkoordination im Projekt „klimafreundlich pflegen — überall!“. Darüber hinaus ist es meine Aufgabe, die Nachhaltigkeitsstrategie in den Strukturen des AWO Landesverbandes auszuweiten. Für mich geht Nachhaltigkeit im Sozialwesen mit den Werten der Arbeiterwohlfahrt einher. Deshalb sehe ich hier eine Verantwortung und mochte in diesem Zusammenhang die Potentiale von Klimaschutz als gewinnbringend hervorheben.

Was konkret passiert im Projekt Klimafreundlich pflegen — überall?

Das Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist ein Schritt in Richtung Klimaneutralität und soll die Nachhaltigkeit weiter im Verband verankern. Die an dem Projekt beteiligten Einrichtungen arbeiten auf eine klimafreundliche Pflege hin. Die Mitarbeitenden erfassen zum Beispiel die CO₂-Emissionen in allen für den Klimaschutz relevanten Bereichen, von der Pflege über die Verpflegung bis hin zur Haustechnik. Ich unterstütze die Einrichtungen, realistische Ziele und Maßnahmen zur Senkung der CO₂-Emissionen zu entwickeln. Und ich begleite sie bei der Umsetzung und Evaluation von Klimaschutzmaßnahmen. Viele Dinge sind jetzt schon im Alltag leicht umsetzbar, zum Beispiel Licht ausschalten, wenn es nicht benötigt wird, fleischarme Verpflegung, Umstellung auf energieeffizientere LED-Leuchtmittel und im Großen Photovoltaik-Anlagen. Durch Workshops und Schulungsangebote werden die Mitarbeitenden gezielt eingebunden. Und sie profitieren dabei auch von der bundesweiten Vernetzung mit weiteren teilnehmenden Einrichtungen. Die Erfassung des CO₂-Fußabdrucks ist ein erster Schritt, einen systematischen Klimaschutz an den einzelnen Standorten zu etablieren.

Was ist ein CO2-Fußabdruck und wozu ist dieser gut?

Das CO₂ im Fußabdruck steht als Repräsentant für alle Treibhausgase, wie beispielsweise Lachgas und Methan, die das Klima beeinflussen. Um den Fußabdruck zu berechnen, wird die Summe aller Emissionen gebildet, die ein Mensch jährlich verursacht. Denn für jedes Produkt wird durch die Herstellung, Nutzung und Entsorgung CO₂ freigesetzt. Wir beeinflussen so durch unseren Lebensstil den Ausstoß von CO₂. Mit Hilfe der Ist-Analyse des Fußabdrucks erhält man einen genauen Überblick über die gesamten CO₂- Emissionen einer Einrichtung und erkennt, wo die größten Emissions- und Kosteneinsparpotenziale liegen. Die AWO hat sich Klimaneutralität vor 2040 als Ziel gesetzt. Für die stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenpflege bedeutet dies, dass sie durchschnittlich 87 Prozent ihrer Emissionen einsparen wollen.

Durch den CO2-Fußabdruck wird mit relativ geringem Aufwand der Einstieg in einen systematischen Klimaschutz ermöglicht:

  • Eventuell vorhandene Schwachstellen werden durch den Vergleich mit anderen Einrichtungen erkannt Maßnahmen zur CO2-Einsparung können zielgerichtet umgesetzt und bzgl. Aufwand und Nutzen bewertet werden
  • Künftige CO2-Fußabdrücke ermöglichen eine Erfolgskontrolle und kontinuierliche Verbesserung
  • Der CO2-Fußabdruck stellt zudem eine nützliche Grundlage für die Erfüllung der Energieauditpflicht dar
  • Er kann auch dazu dienen, das eigene Engagement für den Klimaschutz glaubwürdig öffentlich zu präsentieren